Peter Rigaud

Wien, stille Tage im Klischee

06.11.2008 - 15.01.2009

Stille Tage im Klischee

Ab 6. November zeigt Artbits Galerie und Edition die Ausstellung zum Buch „Stille Tage im Klischee“ von Peter Rigaud. Mit einer „fotografischen Liebeserklärung“ verschafft der renommierte Fotograf selten gewährte Einblicke in die Wiener Seele.

Als Peter Rigaud uüber Berlin, New York und Cleveland nach Wien kam, waähnte er sich endlich am Ziel: „Nach Wien wollte ich immer schon“, erinnert sich der 40-jaährige Portrait- und Reportage-Fotograf ruückblickend. Obwohl ihn Magazine wie Geo, Merian, Stern und die Zeit kurz darauf um den halben Erdball schicken sollten, behielt Wien im Herzen des vielbeschäftigten Bilderreporters eine absolute Vorrangstellung. Dieser Leidenschaft verschafft Rigaud jetzt mit „Stille Tage im Klischee“ Ausdruck. Eine – nach eigenen Angaben – „fotografische Liebeserklärung“ an die Stadt, die ihn seit Kindheitstagen fasziniert. Die Aufnahmen zu „Stille Tage im Klischee“ wurden über eine 15-jährige Zeitspanne gesammelt und präsentieren eine Mischung aus Auftragsarbeiten und persönlichen Schnappschüssen. Dazu Rigaud: „Durch meine Arbeit mit großartigen Autoren in- und ausländischer Medien, habe ich Wien immer wieder auf’s neue kennengelernt, immer neue Geschichten gehört, neue Blickwinkel entdeckt und die Chance erhalten, mich immer wieder auf’s neue in Wien zu verlieben. Dieser Vielfalt wollte ich mit den Bildern Ausdruck verleihen.“

Dekonstruktion von Klischees
Mit spürbar liebevollem Blick macht sich der gebürtige Salzburger an die Demontage klassicher Wiener Klischees: Gemütlichkeit, Langsamkeit, Cafés, Wirtshäuser, Hofreitschule, Prater, Gastgärten, Alte Donau. Dabei gelingt Rigaud nicht nur eine humorvolle Dekonstruktion klischierter Bilder, sondern auch ein Blick auf jenes Wien, das den meisten Besuchern dieser Stadt verschlossen bleibt: Gezeigt wird das eigentlich „Wienerische“ – eingefangen in kaleidoskopartigen Details. Egal ob ein Schneechaos am Naschmarkt, Strandgasthäuser an der Alten Donau, Garderobieren in der Oper, Würstelstände in Ottakring, Minigolf im böhmischen Prater, Sonnenbaden im Krapfenwaldbad, Hochhäuser in Transdanubien oder Kaffeehaus- Kellner beim Zeitung schlichten – Rigaud bildet Dinge ab, die man als Bewohner dieser Stadt kennt und versteht.

Inventar und Sympathie
Obgleich Rigaud mit seinen Bildern zwangsläufig auch eine Inventarisierung Wiens vornimmt, wird sein Blick dabei nie distanziert oder kühl. Statt neutraler Sachlichkeit beherrscht aufrichtige Leidenschaft sei- ne Bilder. Rigauds Sympathie für seine Sujets – Menschen wie Gebäude – ist dabei stets spürbar. Mit dem Bildband „Wien-Vienna“ sorgte Rigaud bereits im Juni 2008 für Furore, im Rahmen der aktuellen Ausstellung bei Artbits werden nun ausgewählte Sujets des Buches als digitale Pigmentprints zu sehen sein. Um den Besuchern der Ausstellung „Stille Tage im Klischee“ zu gewährleisten, dass möglichst viele „ihr“ Stück Wien mit nach Hause nehmen können, werden neben großformatigen Arbeiten über ein Dutzend Bilder auch als kleinformatige Sondereditionen zu erwerben sein.

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